Die Vendée im Urlaub mit Hund erkunden

Dünenlandschaft in der Vendee
Dünenlandschaft auf meiner Reise in die Vendee

Vendée? Nie gehört? Weit weniger bekannt als die Bretagne – aber ein perfekter Einstieg für die Erkundung der französischen Atlantikküste. Die Normandie und die Bretagne waren mir schon ganz gut bekannt. Diesmal sollte es am Atlantik weiter in Richtung Süden gehen.

Da passt es ganz gut, wenn man sich den Umweg über das nördliche Morbihan spart und bei der Anreise gleich etwas weiter südlich einsteigt. Nur, ob das mit Hund am Strand klappen würde, da war ich mir nicht ganz sicher. Und in der Tat, wie überall an der französischen Küste gibt es hierzu immer noch „Licht und Schatten“. Aber inzwischen bieten sich auch hier Optionen mit dem liebsten Vierbeiner. Dazu kommt der Reiz ganz unterschiedlicher Landschaften. Und angeblich soll die Vendée zu den französischen Departements mit den meisten Sonnenstunden zählen. Zumindest bei mir hat das ganz gut geklappt…

Welche Landschaften bietet die Vendée?

Die Vendée liegt in der Region Pays de la Loire . Bekannt ist sie vor allem durch ihre Küstenregion am Atlantik mit den beiden beliebten Inseln Yeu und Noirmoutier sowie langen Sandstränden rund um Seebädern wie Les Sables d’Olonne oder La Tranche sur Mer. Abseits der Orte kann man teils auf netten Pfaden durch Nadelwälder und Dünenlandschaften bis zum Strand laufen.

Nicht zu vergessen ist aber das Marais Breton. Ca. 45.000 Hektar Kanäle, Wiesen und Polder. Kleine Kanäle („Etiers“) verbinden die Sümpfe und Salzwiesen mit dem Meer. Man kann an einigen Stellen Kanus ausleihen und diese Region vom Wasser aus erforschen.

Hundestrände in der Vendée? Es geht voran…

Lange Zeit war die Region vor allem auf Familienurlaub ausgerichtet. Entsprechend war es zumindest in der Hauptsaison sehr schwierig, Strände mit seinem Hund zu besuchen, offizielle Hundestrände gab es in der Vendee quasi nicht. Doch bereits seit 2007 gibt es in Frankreich das Label „Toutourisme“. Damit schmücken sich Orte, die sich auf die Fahne geschrieben haben, Urlauber mit Haustier willkommen zu heißen und für eine Vereinbarkeit von Hund und Urlaub stehen.

In der Vendée haben dieses Label unter anderem die Orte La Tranche-sur-Mer und Les Sables d’Olonne. An anderen Orten kann man sich abseits der Hauptstrände auch im Sommer mit seinem Hund an den Strand wagen. Allerdings auf „eigene Gefahr“.

Hund Marki am Strand der Vendee
Keiner zu sehen am Strand? Schnell mal den Hund flitzen lassen

Ich hatte mir einmal ganz bewusst die abgelegene Mitte zwischen zwei Badeorten ausgesucht – an einem kilometlangen Strandabschnitt. Der Strand war leer, weit entfernt konnte ich einzelne Strandgäste sehen. Nach einem gemütlichen Stündchen im Sand brummte eine Strandaufsicht auf einem Quad heran. Ich bzw. zumindest der Hund müsste den Strand verlassen, Hunde wären hier nicht erlaubt. Wenn ich die englischen Ausführungen richtig verstanden habe, müsste er beim nächsten Mal leider eine Strafgebühr verlangen.

Les Sables d’Olonne – mit Hund am Strand

Der Badeort kommt euch eventuell bekannt vor. Les Sables-d’Olonne taucht nämlich immer wieder auf durch den medial ausführlich begleiteten Vendée Globe. Die Segelregatta führt um die ganze Welt und im Jahr 2024 startete die Regatta wieder einmal in Les Sables-d’Olonne.

Der Ort ist natürlich ansonsten stark auf Tourismus ausgerichtet. Ich fand die Altstadt mit kleinen Gassen und gemütlichen Cafés auch ganz nett für einen Stadtbummel.

Hauptattraktion sind natürlich die mehrere Kilometer langen Sandstrände. Wer Lust auf Wassersport hat, findet dort und am Hafen übrigens diverse Möglichkeiten zur aktiven Betätigung. Beispielsweise Segeln, Windsurfen oder Kitesurfen. Die Hauptstrände direkt in Les Sables-d’Olonne sind erwartungsgemäß für Vierbeiner tabu. Was in soweit OK ist, dass bei meinem Besuch im Spätsommer richtig viel los war. Etwas abseits vom Trubel sind aber immerhin zwei Hundestrände ausgewiesen.

Am Plage de la Paracou werden angeleinte Hunde auch im Sommer toleriert, lediglich das Baden mit Tier im überwachten Bereichen ist verboten. Es handelt sich hierbei um eine kleine Bucht mit Naturstrand. Der Strand liegt in La Chaume in der Nähe der Dünen und des Waldes und ist bei Angelfreunden sehr beliebt. Adresse: Promenade Georges Pernoud

Der Naturstrand bei Olonne sur Mer ist über Straße und Radweg erreichbar, hier findet man übrigens viele Surfer. Auch hier sind Hunde an der Leine auch im Sommer toleriert, das Baden mit Tier im überwachten Bereichen ist nicht erlaubt.

Adresse: Olonne sur Mer, Sauveterre, in Richtung Wald von Olonne.

Weitere Tipps für Hundestrände in der Vendée, die ich gefunden habe, sind in der weiteren Umgebung von Saint-Jean-de-Monts . Am Plage du Pont d’Yeu (auf der Seite der Pferderennbahn), am Plage des Tonnelles, am Plage de la Davière sowie am Plage de la parée du Jonc sind Hunde demnach auch im Sommer erlaubt bzw. werden am Strand toleriert. Im Winter-Halbjahr interessiert es darüber hinaus an den meisten Stränden der Vendée niemanden, wenn man mit seinem Haustier am Atlantik unterwegs ist. Erfahrungsgemäß hat mein Hund da allerdings etwas dagegen. Seiner Meinung nach bleibt man zumindest bei stärkerem Wind und Regen definitiv zuhause 😉

Mir persönlich hat es an der Küste mit Hund am besten bei Les Sables-d’Olonne gefallen. Vor Ort bekommt man beim Tourismusbüro übrigens aktuelle Infos zu Unterkünften, Hundestränden und sogar eine eigene Broschüre speziell für Hundeurlauber. Hier findet ihr zwei der Büros:

36 rue Nicot
85100 LES SABLES-D’OLONNE
info@otls.fr

1 Place de la Jolie Saunière
85340 L’ILE-D’OLONNE

Link: https://www.lessablesdolonne-tourismus.de/

Siehe auch: Meran und Umgebung – Reisebericht